Seit ich mich für Politik interessiere - das ist so ca. 2009 losgegangen - regt mich der Zustand der heimischen Innenpolitik auf.
Als ich noch in die Schule ging, war mein wichtigstes Thema die Bildungspolitik, weil ich den Eindruck hatte, dass ich nichts davon im Leben je brauchen würde. (Und was Mathematik und Rechnungswesen angeht, stimmt das nach wie vor - zumindest, wenn wir von der HAK-Matura reden.)
Um die Missstände in Österreich aufzuzeigen und die Politik zu verbessern, wollte ich in den Journalismus. Ich hatte ein sehr romantisches Bild vom Aufdecker, der das Land aufrüttelt.
Nach einigen Jobs oder sonstigen Nicht-Anstellungsverhältnissen - in meinen Lebenslauf schreib ich meine Zeit beim KURIER, bei PULS4, meine Beiträge für die VICE und natürlich meinen ersten Fixjob bei ADDENDUM - hatte ich zwar die Branchenluft geschnuppert.
Aber mir kam vor, dass es einige Probleme gab, warum ich dort nicht mehr glücklich werden würde.
Gute Bezahlung schien erst ab einem gewissen Alter drin zu sein, von dem ich noch weit weg war.
Digitaljournalismus und alles, was mit Social Media zu tun hatte, wurde von vielen älteren Branchenkolleg:innen belächelt.
Viele kreative Ideen für Geschichten, die ich cool fand, wurden abgelehnt. Mit Begründungen wie “Sowas machen wir einfach nicht”.
Die Kombination dieser Gründe und ein gutes Jobangebot waren dann der Grund, dass ich 2018 zu Milestones in Communication wechselte und PR-Berater wurde.
Davor war nur die Politik.
Aber schon bevor ich im Journalismus überhaupt Fuß gefasst hatte, begann eine andere Geschichte.
Im November 2012 war in Salzburg eine Demo. Ich weiß nicht mehr genau, warum - something something FPÖ und Nazis. Ein Freund und ich waren nach der Veranstaltung so hyped, dass wir noch irgendetwas machen wollten - und über Facebook hatte ich zufällig entdeckt, dass sich eine kleine neue Partei im Salzburger Stieglkeller vorstellte.
Matthias Strolz persönlich präsentierte vor ca. 20-30 Leuten seine Ideen für ein “neues Österreich”. Und seine Kernforderung war genau meine: Bildung. Die Schulautonomie war 2012 ein wichtiges Thema für mich - es war gerade die Zeit, als die Zentralmatura kam, gegen die ich auch schon demonstriert hatte. (Ich war der letzte Jahrgang meiner Schule, der sich aussuchen konnte, nicht in Mathematik zu maturieren. Sonst hätte ich es vielleicht nie an eine Uni geschafft.)
Seitdem war ich bei den NEOS irgendwie dabei - was nicht viel heißen sollte, weil ich 2013 erst maturierte. Aber die Facebook-Seite von NEOS Salzburg habe ich z. B. angelegt, und auch sonst hab ich mich on- und offline eingebracht, wie es nur ging. Als ich 2014 aber nach Wien zog und in den Journalismus wollte, wollte ich mit der Partei nicht mehr assoziiert werden, weil sich ein Parteibuch und ein Job in den Medien für mich widersprechen.
Und trotzdem kehre ich heute zurück.
In der PR habe ich irgendwann nach den zahlreichen Chats erkannt, dass ich eigentlich wütend genug bin, wieder bei den NEOS anzudocken. Ich habe keine Ambitionen, wieder zurück in die Rolle des klassischen Journalisten zu wechseln, und rege mich immer noch zu sehr über den Zustand der österreichischen Politik auf, um einfach nichts zu machen.
Zuletzt hatte ich meine erste Rede beim JUNOS Bundeskongress, auch in der Kommunikation der JUNOS Wien durfte ich mich schon austoben. Und dabei habe ich gemerkt: Sie juckt mich wieder, die Politik.
Und wenn ich in Österreich etwas verändern will, ist NEOS für mich die einzige Partei. Ich könnte unzählige Gründe aus dem Parteiprogramm aufzählen, aber hier sind einmal die wichtigsten dazu,
Warum NEOS meine Partei ist.
Als liberale Partei stellt die NEOS als einzige im Parlament die “Gießkanne” in Frage. Ich bin dagegen, dass wir alle Probleme im Land damit lösen, kurzfristig Geld zu verteilen, das nur einmalig hilft und durch die Inflation sofort wieder aufgefressen wird.
Sie ist die mit Abstand glaubwürdigste Partei im Bildungsbereich und hat nicht nur die ÖVP jahrelang mit dem Thema vor sich hergetrieben. Auch in Wien und Salzburg gibt es gute Erfolge, auf die NEOS verweisen kann - und Bildung ist nach wie vor eines der wichtigsten Themen für mich.
Das wichtigste Thema an sich ist für mich der Klimaschutz. Die NEOS schreien nicht nur, dass sich alles ändern muss, sondern haben auch konkrete, ausgearbeitete und umsetzbare Konzepte, mit denen das gelingen kann - z. B. das CO2-Steuer-Konzept, das Kostenwahrheit schafft und trotzdem niemanden arm macht, der (noch) auf das Auto angewiesen ist.
Ich habe mich nie damit abgefunden, wie Österreich funktioniert. Dass man jemanden kennen muss, dass man spuren muss, dass man vorauseilenden Gehorsam gegenüber der mächtigen Politik leistet, die überall verankert ist. Die Personen, die ich bei NEOS kennengelernt habe, stehen alle dafür ein, dass sich die Besten durchsetzen sollten, und nicht die am besten vernetzten.
Heute fügen sich die Puzzleteile zusammen.
Ich wechsle in den NEOS Parlamentsklub, wo ich mich wieder “was mit Medien” widmen darf. Für mich kommen da alle Bereiche zusammen, in denen ich je gearbeitet habe:
Journalismus, wo ich gelernt habe, zu schreiben und Geschichten zu finden, die Menschen interessieren.
PR, wo ich gelernt habe, wie man etwas zu einer Geschichte macht und wie man komplexe Dinge so erklärt, dass sie jeder versteht.
Politik, die mich immer interessiert und nicht nur durch mein Studium, sondern durch all meine Berufe begleitet hat.
Was genau ich mache, erzähle ich noch früh genug. Aber im Vordergrund soll dabei eh nicht ich stehen. Wichtig ist mir nicht (mehr), dass man mich kennt und eine großartige Meinung von mir hat, sondern dass wir bei der nächsten Wahl - wann auch immer sie ist - liberale Politik in Österreich stärken und uns aus der ewigen Schleife von semi- bis komplett schlechten Regierungen mit wechselnden Koalitionspartnern ausbrechen. Es freut mich, dass ich dazu meinen Beitrag leisten kann, und ich bin gespannt, was auf mich zukommt.
Optimistisch, euer