Junge Männer sind ein Problem. Oder? Wir wissen das vor allem aus Wahlergebnissen: Egal, wo man hinschaut, seit Jahren sind sie der Hauptgrund dafür, dass Rechte im Aufwind sind. Auch bei den Wahlen im letzten Jahr war das nicht anders: Die FPÖ und Donald Trump haben vor allem bei Männern abgeräumt.
Eine vorschnelle Analyse lautet oft, dass das an der „Wokeness“ liege: Ein Backlash gegen Ideen wie Gendern oder Affirmative Action wird da zum Hauptgrund für das autoritäre Comeback. Gleich vorweg: Das glaube ich nicht, und auch, wenn es heute um Kulturkampf-Themen gehen wird, will ich sicherheitshalber auf meine Haupterklärung dazu verweisen, bevor mir das Wokeness-Take in den Mund gelegt wird. Ihr findet es hier:
Eine Lehre aus der Trump-Wahl, die sicher keiner hören will
In meinem letzten Newsletter habe ich argumentiert, warum ich Wählerbeschimpfung nicht für die Lösung halte und warum ich ein Problem mit der Bubble habe, die regelmäßig nach Wahlen die Fehlersuche verweigert. Heute folgt quasi Teil 2 darauf – eben diese Fehlersuche.
Heute soll es aber darum gehen, warum junge Männer so oft bei den Rechten landen – und warum die Wokeness zwar nicht das Hauptproblem ist, aber auch nicht ganz unbeteiligt daran ist. Es soll aber auch darum gehen, welche Probleme junge Männer heute haben, und dass diese auch berechtigt sind. Und was wir tun können, um sie nicht mehr zurückzulassen.
Wir starten mit dem politischen Teil.
Die Rechten spielen am richtigen Spielfeld.
Was entscheidet Politik: Inhalte oder Gefühle? Bitte nicht antworten, es ist eine rhetorische Frage. Und man merkt es ja auch in der politischen Kommunikation, die sich mehr und mehr auf kulturelle Fragen konzentriert statt auf materielle. Das ist ja nur logisch: In unserer heutigen Zeit ist es längst nicht mehr so, dass eine nationale Regierung allein die großen Probleme unserer Zeit lösen könnte.
Das gilt für das kleine Österreich, das ohne EU in einem Ausmaß irrelevant wäre, das unsere älteren Mitbürger kaum glauben können, aber es gilt auch für andere europäische Staaten, die ohne Globalisierung und Wettbewerb schon bald zum Freilicht-Museum einer großen Vergangenheit werden könnten. Es gilt sogar für die USA, in denen die Regierung nicht die Rolle hat, jeden Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu regulieren. (Was ich für eine der mittlerweile wenigen Stärken der USA halte.)
Rechte Politiker waren die ersten, die das verstanden haben. Sie gingen früh auf Kulturkampf-Themen ein, und heute sehen wir die Folge: Während sich Linke heute in marxistischen Lesekreisen gegenseitig recht geben, dass die ganzen Trotteln nur gegen ihre handfesten materiellen Interessen stimmen, räumt die Rechte mit ganz grundsätzlichen Fragen des Zusammenlebens ab. Und darunter fallen eben nicht nur die Themen, für die wir Progressiven sie tendenziell hassen, von Abtreibung bis Herdprämie. Sondern auch die Frage, die junge Männer am meisten beschäftigt.
Was für ein Mann willst du sein?
Was heißt es eigentlich, in der heutigen Welt ein Mann zu sein? Als junger Mann in dieser Zeit aufzuwachsen? Ich bin extrem froh, dass ich mir diese Frage nicht in einer Zeit stellen musste, in der Instagram und TikTok die hauptsächlichen Social-Media-Kanäle waren und Online-Dating das Fortgehen am Wochenende bereits als Hauptmethode des Kennenlernens ersetzt hat. (Der Segen der Millennials ist sowieso, dass man ohne Social Media aufwachsen konnte, aber noch jung genug einsteigen konnte, um alles mitzubekommen.)

Aber auf genau diesen Kanälen, eben Instagram und TikTok, aber vor allem auch YouTube, gibt es im Wesentlichen nur einen monolithischen Block darüber, was es heißt, ein Mann zu sein. Er fängt an bei Fitness- und Self-Improvement-Videos, aber man landet schnell in politisch angehauchten Nischen, die einen unweigerlich in ein Rabbit Hole führen. Der Daily Show Comedian Ronny Chieng hat in seinem aktuellen Netflix-Special ein wirklich gutes Bit dazu, das ich nicht nur aus Comedy-Sicht empfehlen würde. Hier ist ein Ausschnitt.
Woher kommt dieses Bedürfnis nach Self Help in jungen Jahren? Vor allem (und ich verkürze hier), weil man endlich auch Erfolg bei Frauen will. Wer in den 20ern niemanden kennenlernt, während es scheinbar alle anderen schaffen, ist nicht nur anfällig für Einsamkeit – sondern auch offen für jeden Input, den man kriegen kann.
Ich glaube, man kann die Debatte darüber, wie junge Männer über sich selbst und ihre Rolle auf der Welt nachdenken, gar nicht ohne Frauen führen. Eine Frau kennenzulernen ist für Männer in einem gewissen Alter so ziemlich der größte Lebensinhalt. Vor allem, während man den Eindruck hat, dass alle anderen es schaffen, aber nur man selbst nicht. Man landet leicht bei „What’s wrong with me?“
Aber am Dating-Markt gibt es ein großes Problem, und ich meine nicht nur die Anzahl der Tinder-Matches: Frauen wollen in der Regel sozio-ökonomisch „nach oben“ heiraten, Männer tendenziell „nach unten“. Männer mögen also vor allem Frauen, die weniger verdienen und weniger gebildet sind – was sich aber nicht ganz ausgeht, wenn man bedenkt, dass Frauen nicht nur öfter studieren, sondern auch mehr erfolgreiche Studien abschließen.
Gleichzeitig ist es schwieriger, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Während wir von unseren Babyboomer-Vorfahren vorgegeben bekommen, dass man nach ein paar Jahren harter Arbeit ein Haus kaufen kann, ist dieser Traum für alle Nicht-Erben in weite Ferne gerückt, von eigener Leistung wird man heutzutage nicht mehr reich.
Und es ist nicht nur der Dating-Markt: Es geht auch darum, dass viele Männer ganz generell einsam sind: Wir haben generell weniger enge Freundschaften als früher, 2015 hatten Österreicher im Schnitt vier Freunde. Dass das in einer Art „Loneliness Epidemic“, angefeuert durch die Pandemie, nicht unbedingt eine gute Nachricht ist, versteht sich wohl von selbst.

Das waren Zahlen aus den USA und Deutschland, aber in Österreich sind viele dieser Trends ähnlich. Mehr Männer als Frauen wünschen sich eine Partnerschaft, Single-Frauen sind glücklicher als Single-Männer. Bei uns spielt auch die Landflucht eine große Rolle: Frauen verlassen das Land und ziehen in die Stadt, oft, um zu studieren. Übrig bleiben (formell) ungebildete, junge Männer, die plakativ gesagt niemanden finden, der mit ihnen den Hof übernehmen will.
Man könnte es also kurz so zusammenfassen: Männer wollen einfach jemanden, der sie lieb hat. Aber ihre Realität macht es schwierig, dahin zu kommen: Politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich. Daher resultiert Unzufriedenheit, mangelnde Orientierung, daraus resultieren Depression, Angstzustände, und irgendwann Schlimmeres. Im Vergleich zu Frauen nehmen sich Männer mehr als 4x so oft das Leben. (Friendly Reminder: Die österreichische Telefonseelsorge erreicht man jederzeit unter 142, die speziell für junge Menschen eingerichtete Nummer „Rat auf Draht“ unter 147.)
Das wäre also die Erklärung dafür, dass junge Männer zwangsläufig in der Self Help Bubble landen. Und das ist ja auch gut, dass Männer an sich selbst arbeiten wollen: Viel zu oft landen sie sonst direkt im frauenfeindlichen Rabbit Hole, das den Frauen die Schuld daran gibt, dass man selbst einsam ist. Aber früher oder später … landen viel zu viele Männer trotzdem genau dort.
Junge Männer, die an sich selbst arbeiten wollen, haben im Internet ein unglaubliches Angebot. Aber früher oder später verweisen die Kettlebell Guys entweder auf ein Schneeballsystem mit irgendwelchen Supplements, oder sie werden politisch. Und das ist die Ecke, in der viele Männer dann landen: Joe Rogan, Jordan Peterson, Ben Shapiro, Elon Musk, Andrew Tate. „The guys that really get it.“
Und kann man es ihnen wirklich vorwerfen? Denn eigentlich kommt diese Bubble ja aus einem guten Vorsatz: Man versucht, ein besserer Mann zu werden. Aber was heißt das schon, ein besserer Mann zu sein? Was wollen Frauen, aber vor allem: Was will ich von mir selbst? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft?
Junge Männer haben keine guten Vorbilder.
Die YouTube-Influencer beantworten diese Fragen. Und während Rogan, den ich sicher nicht in auf das gleiche „Problematisch“-Level wie Tate heben will, oberflächliche „Männerthemen“ wie Martial Arts mit Self Improvement und Politik vermischt, sind es Leute wie Andrew Tate, die eine ganz einfache Antwort auf die Probleme junger Männer haben: Du bist besser als Frauen, Frauen verdienen dich gar nicht, aber wenn du selbst zur Maschine wirst, dann wirst du dich vor Pussys kaum retten können. („Maschine“ übrigens sowohl physisch als auch mental: Echte Männer haben ja bekanntlich keine Gefühle.)
Und so verlieren wir Männer an den Algorithmus, wie es auch Ronny Chieng beschreibt. Ich hab dieses Bit gefühlt, weil auch ich in der Pandemie einen meiner früher besten Freunde dadurch verloren hab. Aus einem sicher rechts denkenden, aber immer auch streitbaren und vor allem lustigen Typen wurde eines Tages einer, der im Frühjahr 2022 zur Gewalt gegen den Staat aufgerufen hatte. Ich hoffe immer noch, dass es ihm mittlerweile besser geht, aber yep, I lost a buddy to the algorithm.
Und ich versteh sogar, warum es zu dieser Dynamik kommt. Weil was ist denn die Alternative? Der eigene Vater? 2023 gab es 17.721 Scheidungen in Österreich, die Scheidungsrate liegt bei 36,1 %. Wenn wir nach wie vor davon ausgehen dürfen, dass die Mehrheit der Kinder hauptsächlich bei der Mutter bleibt – which I do – dürfen wir annehmen, dass ein großer Teil der jungen Männer den eigenen Vater nur beschränkt sieht, oft in einer Zeit, in der man sich Fragen stellt, die normalerweise bei genau ihm gut aufgehoben wären.
Und wer soll es denn sonst sein? Wenn man sich die Prominenz unserer Zeit ansieht, finde ich nicht viele, die ich guten Gewissens als Vorbild für Männer bezeichnen würde. Die großen Politiker unserer Zeit sind entweder Machos oder uninspirierende Verwalter wie Olaf Scholz, Fußballer zeigen von sich meist eher das Leben im Exzess und mit viel Geld, und ausgerechnet das laute Brumm-Brumm-Auto, der Verbrenner, ist nach wie vor ein Statussymbol für viele.
Wenn man also nicht mit einem Vater aufwächst und wenn, dann vielleicht kein gutes Verhältnis mit ihm hat. Wenn man in der Welt vergebens nach inspirierenden Männern sucht, die einem zeigen, wie’s geht. Wer bringt einem dann nochmal bei, was ein moderner Mann eigentlich sein soll?
Da liegt der Frust gegen die „Wokeness“.
Man merke: Bis jetzt hab ich noch überhaupt nichts gegen Wokeness gesagt. Aber wahrscheinlich liest man trotzdem raus, dass das zusammenhängt. Und auch, wenn ich überhaupt nicht dagegen bin, etwas für Frauen oder die queere Community zu machen, weil natürlich auch die ihre eigenen Themen haben, die wichtig sind: Ich glaube, ich verstehe, warum das viele junge Männer frustrieren kann.
Denn gefühlt haben alle anderen diese Situation überhaupt nicht. Was natürlich nicht stimmt: Frauen haben Probleme, die Männer nicht haben. Männer müssen beim Bewerbungsgespräch nicht extra aussprechen, dass sie keine Kinder wollen, weil es den Chef ja auch dann interessiert, wenn er nicht fragen darf. Sie werden selten nicht eingestellt, einfach weil sie Männer sind und man ihnen folgende Qualitäten nicht zutraut. Der Silberrücken-Chef aus dem letzten Jahrhundert schaut Männer nicht komisch an, sondern sieht darin eher noch ein letztes Projekt, um ein Mentor zu sein.
Und doch haben Frauen Männern eines voraus: Den Feminismus. Und eine Community, in der es genau um diese Themen geht. Als Frau hat man unzählige Angebote, die alle Nischen des Diskurses bedienen. Wer fit werden will und auch schön sein zum feministischen Akt machen will, hört Shirin David („reiche Frau sucht reicheren Mann“), wer sich eher auf Karriere konzentrieren will, hat starke Frauen-Netzwerke, wer Schönheitsideale an sich ablehnt, findet einen Haufen Literatur dazu. Und auch, wenn „Women Support Women“ auch in der Szene umstritten ist, weil sich viele dann doch das Hackl ins Kreuz hauen – es gibt sowas wie eine Anlaufstelle, die viele junge Männer nur beneiden können.
Genau darin liegt der große Frust junger Männer mit der Wokeness: Es gibt das Gefühl, dass allen geholfen wird, nur nicht mir. Frauen haben ihre eigenen Netzwerke und unterstützen sich, der LGBTIQ-Szene stellt man Angebote vor die Haustür, aber wenn ein Mann nach Hilfe fragt, kommt vor allem Stille. Die eine Hälfte des Landes weiß nicht, was mit der Bitte gemeint ist, weil Männer ohnehin alles haben. Und die andere Hälfte richtet ihnen aus: Sei keine Pussy, Männer haben keine Gefühle.
Das äußert sich dann in der Politik.
Ich weiß, dass das für viele vielleicht ein „far stretch“ ist. Darum gebe ich mir auch Mühe, das, was ich nicht damit meine, auch auszuschildern. Wer über Männerthemen spricht, setzt sich automatisch dem Risiko aus, in einer komischen Männerrechtler-Bubble zu sein, die jegliche Diskriminierung anderer Gruppen leugnet und so tut, als wäre der weiße Mann die meist-unterdrückte Demographie unserer Zeit. Das ist es nicht – aber es gibt einen blinden Fleck, nämlich einsame, junge Männer ohne Orientierung.
Und das hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch politische Relevanz. Denn in dieser verwirrenden Situation und Lebensphase gibt es nach wie vor nur den monolithischen Block, der Männern sagt, wie es geht. Und da landet man eben bei Machos von Andrew Tate über Herbert Kickl bis Donald Trump. Es gibt schon einen Grund, warum Männer deutlich öfter Verschwörungstheorien glauben als Frauen.
Denn sie geben dir nicht nur den Eindruck, dass sie dich und deine Realität verstehen – was ja schon für einen Wahlsieg reichen würde. Sie geben auch das Versprechen, dass sich das ändert. Frauen zurück an den Herd, endlich wieder Respekt für Männer, manche Bereiche sind nun mal Männerberufe, und die Förderung für diese unzähligen neumodischen Gruppen, die alle nicht Ich sind, damit hört es sich auch endlich auf. Man kann das alles furchtbar finden, vor allem, wenn man Teil dieser Gruppen ist, die da als erstes wieder ignoriert werden. Aber man kann verstehen, warum das einen Appeal hat für Männer, die sonst keinerlei Orientierung im Leben haben.
Darum sehen wir weltweit einen Trend zu genau dieser Art von Wahlergebnis: Ein Mann, in seltenen Fällen auch eine starke Frau in einer männlich dominierten Partei, stellt sich hin und gibt ein Versprechen ab, dass das Leben wieder so wird wie früher. Eine Zeit, in der Männer noch Männer sein können, inklusive allen Problemen, die das damalige Menschen- und Familienbild mit sich bringt. Solange wir keine bessere Antwort haben, wird das wohl auch so weitergehen.
Also, was tun?
Meine Agenda mit diesem Newsletter ist vor allem eins: Auf das Problem aufmerksam zu machen. Männer brauchen neue Vorbilder, und momentan haben wir da einen immensen Rückstand im Vergleich zu autoritären Arschlöchern. Und für jeden jungen Mann, den wir damit allein lassen, weil er uns politisch nervt, werden wir auch weiterhin politisch die Rechnung präsentiert bekommen.
Vielleicht wäre es aber schon ein Anfang, wenn wir mal zugeben und thematisieren würden, dass es auch so etwas wie Männerprobleme gibt, ohne gleich so zu tun, als würde das die Erfahrung anderer Gruppen delegitimieren. Dann wäre Feminismus vermutlich endlich auch attraktiver für Männer – denn in dem YouTube Rabbit Hole, das ich skizziert habe, ist es nach wie vor leicht, zu denken, beim Feminismus gehe es „gegen Männer“.
Natürlich gibt es auch Policy-Lösungen dazu. Ich glaube, Bildung kann da viel abfangen: Mental Health, aber auch soziale Kompetenzen gehören an die Schule, um genau solche Themen diskutieren und reflektieren zu können. Gesundheitskompetenz könnte auch helfen: Wenn Männer öfter in Therapie gehen würden, wäre viel vermeidbar. All diese Lösungen gibt es, aber ganz ehrlich: Wahrscheinlich würde es schon reichen, darüber zu reden und jungen Männern zu zeigen, dass sie immer noch auf der Agenda sind.
Ich glaube nämlich nicht, dass Männer sofort in den Gegenangriff übergehen, wenn sie sehen, dass andere gefördert werden. Junge Männer haben nichts dagegen, dass Frauen öfter studieren und hohe Standards haben, sie haben nichts gegen die LGBTIQ-Community, sie verstehen, dass Diskriminierung real ist. Sie wollen nur nicht das Gefühl haben, dass alle wichtig sind, nur nicht sie. Vielleicht ist dieser Text ja ein Anfang.
Noch mehr Lesestoff
🌶️ Dieser Text ist das beste Beispiel für modernen Internet-Diskurs. Man nehme an, man poste ein harmloses Chili-Rezept im Internet. Was kann schiefgehen? Well: Did You Even Consider Every Possible Lived Experience Before Recklessly Posting Your Chili Recipe on Social Media?
📊 Wer ist Schuld am Aus der Koalitionsverhandlungen? Wenn man die Leute fragt: Nicht NEOS. Ich fühl mich dadurch natürlich sehr bestätigt (und schulde auch noch einen Newsletter dazu), aber so viel sei vorausgeschickt: Ich halte unsere Entscheidung für richtig, weil unsere Begründung ehrlich war. Wie das in Österreich ankommt, lest ihr hier.
Interessanter take (bzw. sehr gute Erklärung), was ich mir beim lesen noch gedacht hab: wahrscheinlich sind Männer auch grundsätzlich einfach frustriert, ängstlich, fühlen sich unfair behandelt weil erstmal die Männer als die "mächtigen" und "Anführer" der Gesellschaft in Frage gestellt und angefeindet werden, durch Feminismus, Gender-Debatten, LGBTQ+ und so weiter. Ich denk mir, wenn Männer Jahrhunderte lang davon überzeugt sind, dass sie das höhere Geschlecht sind auch die ganze Gesellschaft und Politik danach ausrichten, ist es auf einmal ziemlich intimidating, wenn das in Frage gestellt wird, so mäßig "was bleibt mir als Mann noch, wenn ich das nicht mehr habe?".
Männer müssen sich irgendwie neu definieren, so wie es die Frauen schon seit der ersten Welle des Feminismus machen.
Ich bin kein Mann, auch eher aktiv darin mich für mich und meine Rechte (queer, Frauen) einzusetzen, find es aber toll, wenn ich das gleiche von Männer Seite sehe, weil ich glaube dass wir das ganz dringend brauchen!